Countries i will visit on my journey

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Flags of all countries

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Wednesday, 18 October 2023

Entlang der Ostküste

 -Von Katharina und Raphi-
Zeitraum:  08.10. – 18.10.2023

Wir flüchten also aus dem Norden der nassen Westküste an die hoffentlich sonnige Ostküste. Dazu müssen wir aber erst mal den Levis Pass (864hm) überqueren. Leider regnet es und wird auch schon dämmrig als wir oben ankommen. Aber das was wir noch sehen, schaut beeindruckend aus. Wir finden einen kleinen DOC Campingplatz nur wenige Kilometer hinter der Passhöhe, kochen ein schnelles Steh-Abendessen und flüchten dann gleich wieder ins trockene Auto. Das ist leider ein Nachteil bei unserem Jucy. Gemütlich wird’s erst, wenn das Bett hergerichtet ist. Indoor gegessen wird immer auf den Fahrsitzen. Oder eben draußen unter der Kofferraumklappe.
Am nächsten Tag wirkt die Gegend gleich freundlicher. Nach und nach lichtet sich der Morgennebel und es blinzelt ein weißer Gipfel durch die Wolken. Es dürfte so um die 0°C haben, also noch zu kalt zum Frühstücken. Wir fahren das kurze Stückerl zurück zum Pass und essen dort im schon bisserl aufgewärmten Auto. Am Pass folgen wir einem kleinen Natur Walk, durch einen Birkenhain und zu einem kleinen See. Im frostigen Nebel wirkt der Ort mystisch. Langsam kämpft sich die Sonne durch und am Ende unseres Spaziergangs spiegeln sich blauer Himmel und weiße Berge im Wasser des Sees. So ein schöner Start in den Tag!





Weiter geht unsere Fahrt nach Kaikoura, einem Städtchen an der Ostküste, 180km nördlich von Christchurch. Am Weg zum Peninsular Walkway, stoppen wir bei einem Seafood BBQ. Katharina isst das erste und wahrscheinlich auch letzte Mal Muscheln, Shrimps und Languste.
Der Peninsular Walkway führt zuerst entlang der Küste, über Felsplatten und durch kniehohes Küstengras, dann auf ein Hochplateau, das als Weide genutzt wird und zurück durch einen Wald. Für den ersten Kilometer brauchen wir fast eine Stunde. So viele Robben liegen überall herum und lassen sich sonnen! Man muss direkt aufpassen, dass man nicht über sie drüber stolpert...
Eine weitere kleine Attraktion in der Nähe von Kaikoura ist der Ohau Point. In unserem Reiseführer steht, dass hier Robben den einmündenden Bach hinauf schwimmen und im Pool unter einem Wasserfall spielen. Leider hat das Erdbeben von 2016 den Bachlauf und natürlich auch den begleitenden Wanderweg verändert bzw. zerstört, sodass man sie nur am Meer beobachten kann.
Auf den mittlerweile verwilderten letzten Resten des Wanderweges spazieren wir trotzdem noch zum kleinen Wasserfall, abseits der Touristenströme.
Das schöne Wetter hält bis zum Abend, sodass wir noch einen kleinen Abendlauf am schwarzen Sandstrand in Kaikoura machen.







Unser nächstes Ziel ist die Banks Peninsula. Am Weg dorthin machen wir einen ersten Stopp in Christchurch. Das Stadtzentrum der größten Stadt der Südinsel Neuseelands wurde beim Erdbeben 2016 fast komplett zerstört. Danach wieder aufgebaut, wodurch es jetzt sehr modern wirkt. Wir spazieren eine Runde durch den wirklich schönen Botanischen Garten. Dank dem eisigen Wind frieren wir aber trotz der Frühlingssonnenstrahlen. In den Beeten blühen Tulpen und andere farbenfrohe Frühlingsblumen.



Die Banks Peninsular wurde vorrangig von Französischen Siedlern besiedelt, was auch heute noch in den Ortsnamen wie Duvauchelle zu erkennen ist. Das Städtchen Akaroa ist für seinen französischen Charme bekannt. Wir vergessen leider, dass die Uhren trotzdem auf neuseeländisch schlagen und erwischen natürlich am Nachmittag kein Baguette mehr beim schon geschlossenen Bäcker…
Eine kleine Wanderung führt uns auf den Stony Bay Peak mit spektakulärek Rundumblick über die Halbinsel.
Zurück Richtung Hobart fahren wir auf der Banks Peninsular Summit Road, die immer wieder schöne Ausblicke auf Buchten Preis gibt. Eigentlich wollen wir auch noch den Mount Herbert, den höchsten Berg der Halbinsel, besteigen. Der ist allerdings wegen "Lambing Season“ geschlossen…




Wir düsen deshalb gleich weiter ins Landesinnere zum Lake Clearwater und machen dort eine 10 km Wanderung um den See. Die Gegend erinnert an „Rohan, Heimat der Pferdeherren“ aus der Herr der Ringe. Eine Goldene Graslandschaft, steppenhaft, rundherum Berge und Hügel, über die der Wind pfeift. Am Lake Clearwater liegt ein kleines verlassenes Dorf, nur sehr vereinzelt sieht man Autos neben den Häusern, bei ein paar wird gearbeitet. Vermutlich ist hier im Sommer mehr los.






Wir folgen einer Schotterstraße weiter zum Mount Sunday. Hier wurde das Filmset für „Edoras“  in der Herr der Ringe aufgebaut, gedreht und dann wieder vollständig abgebaut. Nur Fans erkennen die Landschaft wieder. Vom Mt. Sunday aus erkennt man im nächsten Tal den Drehort für Rohans große Festung „Helms Klamm“ (ebenfalls Der Herr der Ringe).





Wir bleiben weiterhin im Landesinneren und fahren zum Lake Tekapo, der vielleicht berühmteste See Neuseelands. Malerisch eingebettet in den neuseeländischen Alpen leuchtet er türkis wenn die Sonne darauf schein. Wäre man zur richtigen Jahreszeit hier, würden auch noch Lupinen in rosa und lila mitkitschen.
Die beste Aussicht hat man natürlich wieder von oben, wir machen also mal wieder eine kleine Wanderung auf den Mount John. Der Berg ist nicht nur für die neuseeländischen Windspitzen bekannt, sondern vor allem für sein Observatorium. Nur an wenigen Orten der Welt lassen sich Sterne mit so wenig Lichtverschmutzung beobachten wie hier. Leider wird es gegen Abend zunehmend bewölkt, wir machen daher keine Sternenführung.





Die Wettervorhersage für die nächsten Tage wird immer schlechter. Wir flüchten daher wiedermal an die Ostküste, nach Dunedin (gesprochen: [daniden]). Unterwegs bekommen wir sogar Wetterwarnungen auf unsere Handys. Diese werden in ernsten Situationen, wie Erdbeben, Tsunamis etc. an alle im Netzt registrierten Nutzer geschickt. Sehr sinnvoll!

Vor Dunedin machen wir einen kurzen Halt bei den Moeraki Boulders. Das sind annähernd runde Steine, welche am Strand verteilt liegen. Einer Maorischen Legende nach sind das versteinerte Aalkörbe, die bei einer Kanufahrt einer ihrer Götter über Bord gegangen sind.




Dunedin ist schottisch angehaucht. Hier befindet sich auch die (ehemals) steilste Straße der Welt. Leider ist das Zentrum nicht sehr fußgängerfreundlich, wie eigentlich in fast allen Städten. Viele Baustellen, Autos und zu enge Gehsteige. Wir schauen uns daher nur ein paar wenige sehenswerte Gebäude, wie etwa den Bahnhof, an und fahren dann auf die vorgelagerte Otago-Halbinsel weiter. Obwohl sie unmittelbar vor der Stadt liegt, herrscht meist ein anderes (besseres) Wetter und so können wir bei Sonnenschein auf Albatros Fotojagd gehen. Leider erfolglos. Beim Royal Albatros Center sehen wir nur Möwen, Möwen und noch mehr Möwen.



Am südlichen Ende der Ostküste liegen die sogenannten Catlins. Eine wilde Küstengegend mit Wasserfällen, schroffen Steilküsten und Leuchttürmen. Kleine Wanderungen führen uns zu diesen Sehenswürdigkeiten. An einem der Leuchttürme wandern wir am Strand zurück zum Auto und wären um ein Haar in einen jungen Seeleoparden reingerannt, der im Sand bei Sonnenschein genüsslich gähnt. Dem Tier scheint unsere Anwesenheit wenig auszumachen, wir drehen aber um und machen einen Großen Bogen um ihn.






Auch sehenswert ist der südlichste Punkt der Südinsel, Slope point. Nur die vorgelagerte Insel Stuart Island ist der Antarktis noch näher. Diese lassen wir aber aufgrund er schlechten Wetterprognose für die nächsten Tage aus.


Von der Stadt Invercargill, welche als südliches Ende der Catlins gilt, nehmen wir die “Southern Scenic Route“ nach Te Anau. Es geht an die Westküste ins sogenannte Fjordland. Auf der Strecke gibt es schöne Küstenabschnitte und die Ausläufe der neuseeländischen Alpen zu bewundern. Karibikblaue Küstenzüge und im Hintergrund verschneite Gipfel. Die Strecke hält also was der Name verspricht, sie ist magisch wild und wunderschön.

Saturday, 7 October 2023

Unterwegs im Abel Tasman Nationalpark

 -Von Katharina und Raphi-
Zeitraum:  02.10. – 07.10.2023

Von Picton aus fahren wir über Nelson ins kleine Dörfchen Marahau, dem Tor zum Abel Tasman Nationalpark. Man kann den Park auf verschiedene Weise erkunden. Entweder entlang der Wanderwege oder mit dem Kajak der Küste entlang.
Wir entschließen uns für eine Kombination aus beiden. In vier Tagen wollen wir den Abel Tasman erkunden, die ersten beiden Tage zu Wasser mit dem Kajak und danach weiter auf Schusters Rappen. In letzter Sekunde vor Sperrstunde buchen wir bei der lokalen Touristeninfo ein 2-er Kajak für die nächsten beiden Tage sowie unsere Campingplätze.



Bevor wir am nächsten Morgen in See stechen, gibt es eine kurze Einschulung und ein Trockentraining, wie man bei einer Kenterung wieder ins Kajak kommt. Danach paddelten wir auch schon von der Lagune in Marahau los immer entlang der Küste des Nationalparks. Durch den frischen Wind ist das Meer etwas aufgewühlt und so manch hohe Welle gilt es mit unserem Boot zu überwinden.

Das heutiges Tagesziel ist ein Campingplatz in der kleinen geschützten Bucht “Te Pukatea“.
Bevor wir dort unser Nachtlager aufschlagen erkunden wir aber noch die nächste große Bucht “Anchorage“ und die nahe gelegene Lagune, welche bei Flut mit dem Kajak befahrbar ist und bei Ebbe von den Wanderern durchquert wird.

Am Zeltplatz angelangt schlagen wir unser Lager auf und es gilt gleich mal aufzupassen, denn es sind diebische Weka unterwegs. Eine kleine Unachtsamkeit und die kleinen Ganoven schnappen an Essbaren was sie kriegen können. Nicht einmal vor geschlossenen Rucksäcken machen sieh halt. Wir verlieren eine Banane an diese Strolche.





Am nächsten Tag scheint von Anfang an die Sonne, es geht kaum Wind und das Meer hat sich beruhigt. Wir verstauen unser Hab und Gut wieder im Kajak und paddeln weiter die traumhaft schöne Küste entlang. Dabei machen wir einen Abstecher zu einer der kleinen vorgelagerten Insel. In einer versteckten Bucht können wir einige junge Robben beim herumtollen im Wasser beobachten. Gegen Mittag erreichen wir schließlich die “Onetahuti“ Bucht, wo wir Kajak und Paddelausrüstung zurücklassen. Diese werden von einem Bootstaxi abgeholt und zurückgebracht.



Für uns geht es ab hier zu Fuß weiter. Nachdem wir die Rucksäcke gepackt haben, wandern wir noch bis zum “Awaroa“ Campingplatz. Die daneben liegende Lagune kann nur bei Ebbe überquert werden. Unser Zeitfenster für die Überquerung ist am nächsten Morgen zwischen 8:00 und 10:00 Uhr.



Es stellt sich heraus, dass die Lagune auch bei Ebbe nicht ganz trocken zu durchqueren ist und so müssen wir gleich nach den ersten Metern unsere Schuhe ausziehen und Barfuß durch kaltes Wasser waten.


 

Mittags erreichen wir die Bucht “Totaranui“. Von hier wird uns morgen Nachmittag das Bootstaxi abholen und wieder zurück nach Marahau bringen. Für heute aber wollen wir noch etwas weiter in den Abel Tasman Nationalpark vordringen. Ab hier sind auch weit weniger Besucher unterwegs und so ist es kein Wunder, dass wir den heutigen Campingplatz “Mutton Cove“ ganz für uns alleine haben. Zum Schutz vor den Wekas haben wir unser Essen in Drybags in die umliegenden Bäume gehängt, denn die Vögel können nicht fliegen.
Nach dem Abendessen, mal wieder Nudeln in Tomatensoße, machen wir noch einen Abendspaziergang zum Separation Point, dem nördlichsten Spitz des Nationalparks. Genüsslich trinken wir die mitgenommene heiße Schokolade und schauen uns den Sonnenuntergang an, bevor wir wieder zurück zum Lagerplatz wandern.







In der Nacht muss Raphi aufs Klo, und geht bei unseren im Baum hängenden Essensvorräten vorbei. In der Finsternis erkennt er einige umherschleichende Possums, eine von Australien eingeschleppte Plage Neuseelands. Diese pelzigen Tiere haben praktisch keine Fressfeinde und so konnten sie binnen kurzer Zeit die gesamte Insel bevölkern. Die Allesfresser sind in etwa so groß wie eine sehr gut gefütterte Katze, haben scharfe Krallen und Zähne und wirken in der Nacht eher unfreundlich.
Kurz nachdem Raphi wieder im Schlafsack liegt hören wir ein deutliches Reißen und ein dumpfes Plumps-Geräusch. Wir stürzen mit Stirnlampen aus dem Zelt und sehen, dass eines der Possums sich an Katharinas Drybag zu schaffen gemacht hat. Das Tier hat den Sack einfach aufgeschlitzt und verschlingt gerade ein paar Haferflocken und einen Müsliriegel. Schnell wird uns klar, dass wir unser Essen nicht weiter hier hängen lassen können. Nur wohin damit? Ins Zelt wollen wir es nicht geben, denn wir fürchten, dass die gierigen Quälgeister dann vielleicht auch unser Zelt aufschlitzen… Nach kurzer Überlegung kommt uns die rettende Idee: Wir verstauen alles Essbare im versperrbaren Plumsklo-Häuschen des Campingplatzes. Wir legen uns wieder ins Zelt, können aber nach diesem nächtlichen Vorfall lange nicht einschlafen. Ein ungutes Gefühl, wenn man weiß, dass 5 oder sogar mehr dieser Possums draußen ums Zelt schleichen…

Etwas gerädert packen wir am nächsten Morgen unsere Sachen und machen uns wieder auf den Weg. Es geht landeinwärts bergauf und über den “Gibbs Hill“ zurück in die “Totaranui“ Bucht.
Bevor uns das Bootstaxi dort abholt geht sich noch schnell ein erfrischendes Bad im kühlen Ozean aus und unsere Müdigkeit ist wie weggeblasen.
Zurück in Marahau gönnen wir uns eine leckere Pizza im lokalen Park Cafe, stoßen auf unser gut überstandenes Abenteuer an und lassen den Abend bis zur Sperrstunde um 20 Uhr bei Bier und Wein ausklingen.




Unser ursprünglicher Plan war, nach dem Abel Tasman Nationalpark die Westküste hinunter zu fahren. Auf Grund der Schlechtwettervorhersage ändern wir aber unsere Route und weichen auf die Ostküste aus.