-Von Katharina und Raphi-
Zeitraum: 29.9. – 01.10.2023
Zeitig in der Früh geht es von Picton aus mit dem Bootstaxi zum
Ausgangspunkt des 71 km langen Queen-Charlotte-Trails. Das Wetter ist sonnig,
jedoch ziemlich kühl. Während der 1,5-stündigen Bootsfahrt können wir die
traumhaft schöne Kulisse mit versteckten Buchten und kleinen Inseln des Queen
Charlotte Sounds genießen. Um 10:00 Uhr morgens erreichen wir schließlich „Ship
cove“, den Start unserer 3-tägigen Wanderung.
Das Bootstaxi (Beachcomber) bietet einen Gepäckshuttle zu
unserem ersten Campingplatz an. Da schlagen wir glatt zu und packen Katharinas Rucksack mit Ausrüstung und Proviant
voll, die wir unter Tags nicht brauchen.
Anfangs geht es durch dichten Wald gleich mal bergauf, über
einen kleinen Pass in die nächste Bucht. Wir bewundern die Aussicht und freuen
uns über einen so schönen Weg. Einige Pässe später, nicht mehr ganz so erfreut
über die Wegführung, kommen wir über den letzten Sattel in die lange Endeavour
Inlet Bucht (Endeavour war das Schiff von Kapitän Cook). Von dort sind es nur
noch wenige Kilometer zu unserem Campingplatz, der passend „Camp Bay“ benannt ist.
Nach 28 km sind wir ziemlich kaputt und erschrecken deshalb umso mehr, als
Katharinas Rucksack nicht da ist! Gott sei Dank finden wir ihn aber dann doch
noch, nicht unweit des Campingplatzes bei einem Bootsanlegesteg. Abendessen, es
gibt Nudeln mit Tomatensoße, Zelt aufbauen und ab in die Schlafsäcke.
30 Minuten vor dem Aufstehen beginnt es stark zu regnen. Zum
Glück gibt es am Campingplatz einen Shelter und wir können trotzdem im
Trockenen frühstücken und unsere Rucksäcke packen. Nur das Zelt müssen wir
komplett nass zusammenlegen, sowie unsere Unterlagsmatten, die ebenfalls
etwas feucht geworden sind.
Auch heute holt das Bootstaxi den Rucksack vom Steg und bringt ihn zum nächsten
Campingplatz. Wir haben Glück, denn als wir losgehen wollen hört es auf zu regnen.
Die heutige Etappe startet mit einer langen Steigung, führt
dann entlang der Hügelkämme auf ca. 400-500 m. Den ganzen Tag kommen wir nicht
mehr runter zum Meer. Belohnt werden wir dafür mit so manch toller Aussicht von
den Hügelspitzen, wie beispielsweise am „Eatwells Lookout“, wo dann doch
endlich auch die Sonne rauskommt und die letzten Regenwolken verschwinden.
Wir
machen hier Mittag und breiten das Zelt und die Unterlagsmatten aus, die bei
Sonne und Wind im Nu trocken sind.
Nach 24 Kilometern und am Ende eines
weiteren anstrengenden Tages erreichen wir fast den Campingplatz. Wir brauchen nur noch Katharinas Rucksack am Anleger der gegenüberliegenden Bucht holen. Dafür
müssen wir zusätzliche 100 Höhenmeter runter und wieder rauf, ist aber trotzdem
besser als das ganze Gepäck den ganzen Tag schleppen zu müssen...
Völlig kaputt
kommen wir am Steg an – aber der Rucksack ist nicht da! Handyempfang zum
Nachfragen haben wir auch nicht.
Zwei Franzosen haben uns unterwegs erzählt,
dass sie bei ihrem Bootsunternehmen ein Shuttle bis direkt zum Campingplatz
nutzen. Vielleicht ist ja unser Gepäck auch dort? Also wieder 100 Höhenmeter rauf
und auf der anderen Seite wieder runter zum Campingplatz, der auch am
Strand liegt. Aber leider – kein Rucksack. Auf einer Karte sehen wir, dass es
in der Nähe eine Wanderlodge gibt. Dort wollen wir fragen, ob sie noch ein Zimmer für
eine Nacht frei haben, denn wir haben ja keine Zeltstangen und Schlafsäcke. Wir
staunen nicht schlecht, als dort vor der Türe unser Rucksack steht! Das
Gepäckshuttle hat uns also den Rucksack unter Tags erleichtert, wir sind aber durch
die zusätzlichen 4 Kilometer und viele Höhenmeter doch ziemlich kaputt…
Am letzten Tag scheint von der Früh
weg die Sonne, der Wind hat nachgelassen und es ist jetzt auch gefühlt viel
wärmer.
Obwohl der letzte Abschnitt nicht mehr ganz so anstrengend ist, merken wir die Kilometer
der letzten zwei Tage in den Beinen. Insbesondere dann, wenn es etwas bergauf
geht. Aber wir werden immer wieder mit tollen Ausblicken über die Buchten des
Queen Charlotte Sounds belohnt und am frühen Nachmittag ist auch schon das Ende
des Trails erreicht.
Das Bootstaxi bringt uns wieder zurück nach Picton, wo wir Abends bei Steak,
Fisch und 2-3 Gläsern Wein auf den erfolgreich absolvierten Trail anstoßen.
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