Countries i will visit on my journey

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Flags of all countries

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Monday 11 September 2023

Unterwegs in Northland

-Von Katharina und Raphi-
Zeitraum  4. - 11. September 2023

Beim Jucy Verleih in Auckland Jucy tauschen wir das Auto gleich zu Beginn gegen ein anderes. Das erste stinkt stark nach Rauch und unter der Rückbank finden wir sogar Zigarettenstummel. Ist aber alles kein Problem, denn es stehen noch viele weitere Mietautos bei Jucy herum.

Anschließend geht es weiter zum Einkaufen und wir entschließen uns Auckland am selben Tag noch hinter uns lassen und nordwärts aufzubrechen, um das sogenannte "Northland" (Provinz nördlich von Auckland) zu erkunden. Bei Regen, schlechter Sicht, Linksverkehr, Stau und doppelten Kreisverkehren gehts nochmals durch Auckland durch bis nach Warkworth wo wir einen Parkplatz als ersten Campingplatz nutzen.

Generell sind sie in Neuseeland sehr streng, was die Wahl des Campingplatzes betrifft. Irgendwo am Straßenrand zu campieren wird (angeblich) mit einer Strafzahlung geahndet. Zum Glück gibt es einige Apps, die einem genau sagen, wo sich die nächsten Übernachtungsmöglichkeiten befinden - Campingplätze oder sogenannte Freedom Campsites. Dann muss noch unterschieden werden, ob das Auto "Self-Contained" (=in sich geschlossen; SC) ist oder nicht. Bei unserem Jucy würde das Abwaschwasser direkt auf die Straße fließen, wir sind also nicht SC und haben daher auch nicht den entsprechenden Aufkleber auf der Heckscheibe picken. Das schränkt leider die Auswahl der Übernachtungsplätze extrem ein, irgendwo findet sich aber immer ein Platzerl. Richtige bezahlte Campingplätze gibt es hier aber auch zu Hauf.

Am nächsten Morgen scheint zum Glück wieder die Sonne und wir entschließen uns einen kurzen Morgenspaziergang durch den angrenzenden Park zu machen bevor wir uns wieder ins Auto setzen. Am Parkeingang muss man gleich eine Schuhputz und -Desinfektionsstation passieren. Dadurch wird sichergestellt, dass die für Kauri Bäume tödliche Krankheit "Kauri dieback", nicht mit eingeschleppt wird. 

Am Weg gen Norden stoppen wir am Uretitit Strand, und staunen nicht schlecht als wir einen kilometerlangen weißen Sandstrand vor uns haben, der auf der einen Seite von schäumenden Wellen, auf der anderen Seite von gelb leuchtendem Ginster eingegrenzt wird.



Am weiteren Weg liegen auch die unter den weltweit Top 100 gelisteten WCs, nämlich die Hundertwasser Toiletten in Kawakawa. Natürlich darf ein Besuch Dieser mit Erprobung der Funktionsfähigkeit nicht fehlen.

Abends suchen wir einen Campingplatz, auf dem Raphi und seine Familie 2015 schon mal übernachtet haben. Die dazu gehörenden heißen Ngawha seien den kleinen Umweg allemal wert. Aber leider war die Suche vergebens. Der Campingplatz wurde geschlossen, wir fahren wieder zurück nach Oheawai und übernachten wieder auf einem Parkplatz.


Unser heutiges Tagesziel: Cape Reinga. Der nördlichster Punkt Neuseelands, wo sich die Tasmanische See und der Pazifik treffen.
Nach einem kleinen Spaziergang ist der Leuchtturm am Cape erreicht. Leider sind alle anderen Trails, welche auch runter zum Strand führen, gesperrt und selbst der Leuchtturm ist aktuell mit Baustellenzaun abgesperrt. Die Aussicht von dort aufs offenen Meer und die Strände ist aber trotzdem phantastisch.



Am Weg retour in den Süden schlagen wir unser Nachtlager auf einem Campingplatz am 90 Meilen Strand auf, der ja eigentlich nur 60 Meilen lang ist... Wir kommen gerade noch rechtzeitig um den wunderschönen Sonnenuntergang am Strand zu bewundern, sind aber nicht die einzigen dort. Während wir auf einer Sanddüne stehen und die letzten Sonnenstrahlen genießen, zischen unter uns Pickups und weitere Fahrzeuge vorbei. Der 90 Mile Beach darf nämlich als einer von wenigen Stränden Neuseelands von Autos und Klein-LKWs befahren werden. Hier empfiehlt sich aber unbedingt ein Allrad betriebenes Fahrzeug. Denn bleibt man im Sand stecken wird das Gefährt schnell ein Opfer der Flut. Bilder auf Warnschildern veranschaulichen das glaubwürdig.


Den Tag darauf beginnt Raphi barfuß mit einen Morgenlauf am 90-Mile Beach, und bereut es aber schnell... Der feuchte, harte Sand wirkt wie Schleifpapier auf den Füßen. Hornhaut weg, dafür Brandwunden.

Autofahren geht trotzdem, kurz zumindest. Denn schon nach kurzer Fahrt Richtung Süden leuchtet plötzlich die Batterie-Warnleuchte auf und wir halten bei der nächsten Möglichkeit am Parkplatz des Golden-Sand-Strandes. Jucy schickt uns ein AA Roadservice Auto vorbei. Der Mechaniker macht ein paar kurze Tests mit seinem Prüfgerät und stellt fest, das unsere Lichtmaschine kaputt ist und wir mit dem Auto noch maximal 30 Kilometer weit gekommen wären. Wir lassen uns also von Jason vom Far-North-Towing Abschleppdienst zu einem netten Campingplatz in Whatuwhiwhi (gesprochen: Watafifi) abschleppen, am nächsten Morgen soll ein weiterer Mechaniker kommen, der die Lichtmaschine hoffentlich repariert. 

Wiedermal sind wir von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Neuseeländer überwältigt. Beide Mechaniker telefonieren für uns herum, organisieren uns den Campingplatz, bieten uns an, noch schnell zum Einkaufen auf der Strecke halt zu machen, weil wer weiß, wir lange wir auf dem Campingplatz festsitzen... 


Den nächsten Vormittag verbringen wir am Campingplatz mit Warten auf den Mechaniker, der dann aber eh nicht kommt. Stattdessen informiert uns Jucy, dass sie ein Ersatzauto von Auckland rauf schicken werden. Wegen der Entfernung wird der Ersatzwagen aber erst Abends bei uns eintreffen.
So verbringen wir den Nachmittag am nahegelegenen Strand und wandern die Küste entlang. 


Abends kommt dann auch der Laster mit dem Ersatzauto. Wir tauschen die Autos und stellen erfreut fest, dass unser neues Auto um einiges unverbrauchter ist, eine bessere Innenausstattung besitzt wie beispielsweise 2 Dachfenster und um einige Kilometer weniger drauf hat. 


Am nächsten Vormittag können wir endlich wieder Richtung Süden losfahren. Unser Ziel ist die Bay of Island, in der Whaitangi, der historische Gründungsplatz der Nation, liegt. Der 1886 unterzeichnete Vertrag von Whaitangi hält die Gleichstellung von Maori und Engländer fest. Zentrum den weitläufigen Museums sind das ehemalige Wohnhaus von James Busby, der zwischen Maori und Engländer vermittelte, sowie ein Versammlungshaus der Maori. Bei einer Cultural Experience Tour erfahren wir, dass diese Häuser normalerweise immer Richtung Osten, Richtung Hawaiki, ausgerichtet sind. Die einzige Ausnahme ist jenes auf Whaitangi, das zu Richtung Busbys Wohnhaus schaut. Unser maorischer Guide erklärt, es sei ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber der Engländer, oder, mit Augenzwinkern, um die Engländer besser im Auge zu behalten...

Unser nächstes Ziel ist die Waipu-Cave. Diese Höhle kann man mit festen Schuhwerk und Stirnlampe auf eigene Faust erkunden und im Inneren der Höhle soll man neben Stalagmiten und Stalaktiten auch die Glühwürmer sehen.

Eigentlich ist es eine Mückenart, die nur in Neuseeland heimisch ist und die längste Zeit ihres Lebens als Larve verbringt. Die Larven lieben dunkle feuchte Umgebungen. Sie sitzen an der Decke und lassen ihre gesponnenen, seidenen Fäden von der Decke herabhängen. Durch ihr blau-grünes Leuchten locken sie andere Insekten an, die sich dann in den Fäden verfangen. 

In der Höhle ist es sehr matschig und nass. Einige Male müssen wir einen unterirdischen Bach überqueren. Nach zirka 15 Minuten kraxeln, Schlammrutschen und Steine-balancieren, stehen wir vor einer Höhlenwand und kommen nicht weiter. Nach ausknipsen unserer Stirnlampen sehen wir aber tausende dieser Glühwürmer leuchten. Es scheint, als stünde man unter freiem Nachthimmel und blickt rauf zu den Sternen, einfach wunderschön. Trotzdem sind wir froh, als wir anschließend die dunkle und nasse Höhle verlassen und wieder das Tageslicht erblicken.



Bevor wir Northland verlassen, düsen wir noch an die raue Westküste, die für ihre schwarzen Strände bekannt ist. Hier beobachten wir eine Spotttölpel (engl. gannet) Kolonie, die in den steilen Felswänden der Küste nisten. Raphi ist besonders von ein paar Surfern fasziniert, welche ihr Glück in den Brandungswellen versuchen.

Wieder in Auckland angekommen machen wir einen kurzen stop beim One Tree Hill. Einer der vielen, lange erloschenen Vulkane, auf welchen die Stadt aufgebaut ist. Heute fungieren sie als gute Aussichtspunkte. Oben angekommen schlägt leider das Wetter um und es beginnt zu regnen.

Bei Schlechtwetter sind wir dann noch shoppen gegangen und haben uns günstige Trailrunning Schuhe gekauft. Wir haben uns nämlich vorgenommen Neuseelands wunderschöne Natur auch manchmal laufend zu erkunden - und das möglichst Füße- schonend ;)

Am Abend fahren wir bei starkem Regen weiter nach Thames auf der Coromandel-Halbinsel. Hier wollen wir die nächsten Tage verbringen.


1 comment:

  1. Die Autos sind ja nirgends vor euch sicher ;P

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